Die Landes-Heil- und Pflege-Anstalt Pfafferode in der Zeit des National-Sozialismus

© Dörte Ernst
Die Anstalt wurde 1912 eröffnet.
Während der Nazi-Zeit wurden dort viele Verbrechen begangen.
Heute ist dort das Ökumenische Hainich-Klinikum.
Patient*innen aus Pfafferode wurden ab 1933 zwangssterilisiert.
Im Jahr 1938 sind 93 Kinder aus einem anderen Heim
nach Pfafferode verlegt worden.
Nach kurzer Zeit waren 86 von ihnen tot.
Von 1940 – 1941 haben die Nazis viele
behinderte Menschen mit Gas ermordet.
Die Nazis nannten das: Aktion T4.
Die Mitarbeiter*innen in Pfafferode haben dafür
viele Patient*innen an die Regierung in Berlin gemeldet.
Weil sie krank, behindert oder anders als die Mehrheit waren.
Mindestens 313 Patient*innen aus Pfafferode sind dann
bei der Aktion T4 ermordet worden.
In den letzten 2 Jahren vom 2. Welt-Krieg war
Dr. Theodor Steinmeyer Direktor in Pfafferode.
Er war überzeugt von der Euthanasie,
also der Ermordung von kranken und behinderten Menschen.
In diesen 2 Jahren ist fast die Hälfte der Patient*innen gestorben.
Sie bekamen absichtlich zu wenig Essen.
Und sie bekamen Medikamente, die sie töteten.
In Pfafferode wurden auch ausländische Zwangs-Arbeiter behandelt.
Wenn sie nach 6 Wochen nicht gesund waren, wurden sie ermordet.
Und es gab Medizin-Versuche an Patienten in Pfafferode.
Ab 1944 gab es eine Forschungs-Abteilung.
Dafür waren Dr. Günter Blaurock und Hermann Eysel verantwortlich.
Sie haben grausame Experimente an Patient*innen gemacht.
Zum Beispiel Tests mit starker Kälte.
Insgesamt sind etwa 3.000 Patient*innen in Pfafferode
im National-Sozialismus getötet worden.
Nach dem Krieg
Nach dem Krieg wurden die Täter*innen nicht bestraft.
Der Direktor Steinmeyer wurde verhaftet.
Dann hat er tot in seiner Zelle gelegen.
Die anderen Mitarbeiter*innen haben behauptet:
Steinmeyer war allein verantwortlich für die Verbrechen.
Dr. Blaurock hat nach dem Krieg weiter als Arzt gearbeitet.
Im Jahr 2000 wurde ein Gedenk-Stein für die Opfer aufgestellt.
Er steht im Ökumenischen Hainich-Klinikum in Pfafferode.
2021 wurde außerdem ein Denkmal für die Opfer aufgestellt.
Es steht auf dem Gelände von dem Klinikum.