Betroffene nach 1945 in der DDR
Nach dem Krieg wurde Deutschland in zwei Teile geteilt:
Die DDR und die BRD.
Sie hatten unterschiedliche politische Systeme.
In beiden Teilen lebten Opfer von Zwangs-Sterilisation.
Und Angehörige von ermordeten kranken oder
behinderten Menschen.
Der Staat DDR sagte: Wir bekämpfen den National-Sozialismus.
Die Täter*innen werden bestraft.
Unser Land ist frei von Nazis.
Nach dem Krieg wurden einige Täter*innen angeklagt und bestraft,
weil sie kranke oder behinderte Menschen ermordet oder zwangssterilisiert hatten.
Sie haben die Todes-Strafe bekommen oder mussten lange
ins Gefängnis.
Aber viele Täter*innen wurden nicht bestraft.
Sie konnten sogar weiter erfolgreich als Ärzte und Ärztinnen arbeiten.
Einige haben wahrscheinlich mit der Geheim-Polizei der DDR zusammen gearbeitet.
Deshalb wurden sie geschützt.
Die kranken und behinderten Opfer der Nazis waren
für die Regierung der DDR nicht mehr wichtig.
Denn sie wirkten nicht wie Helden und Kämpfer,
die den National-Sozialismus besiegt hatten.
Opfer und Angehörige bekamen kein Geld oder
andere Unterstützung vom Staat.
Sie wurden nicht offiziell als Opfer der Nazis angesehen.
Bei anderen Opfer-Gruppen war das anders.
Es gab in der DDR wenig, was an diese Verbrechen erinnert hat.
Nur einige Gedenk-Tafeln oder Denkmäler.
Die Menschen haben kaum etwas darüber erfahren.
Das änderte sich erst am Ende der DDR, in den 1980er Jahren.
Der Staat, die Kirche und einzelne Menschen setzen sich dafür ein.
In Bernburg ist eine Gedenk-Stätte entstanden.
Dort war früher eine Tötungs-Anstalt.
Gedenk-Tafeln und Denkmälern sind aufgestellt worden.
Seit dem Jahr 2000 gibt es eine Gedenk-Stätte in Pirna-Sonnenstein.
Sie erinnert an die Tötungs-Anstalt, die dort früher war.